Balance finden zwischen Sein & Tun – Yin & Yang

Das Tun – Yang – fällt uns in der heutigen Zeit oft leicht.

Das Sein – Yin – hingegen fällt uns meist schwerer.

Aktivität scheint aktuell höher bewertet zu sein wie Passivität. Viele Interessen, viel Arbeit, ein volles Programm und immer unterwegs und am Tun, wird meist als erfolgreich bewertet. Ruhe, Stille, Nichts-tun und einfach Sein scheint in unserer eher leistungsorientierten Gesellschaft zu wenig produktiv oder ergiebig.

Das Eine gibt es jedoch ohne das Andere nicht. Tun oder Aktivität definiert sich erst im Vergleich zu Sein oder Passivität. Der Tag hebt sich nur ab im Vergleich zur Nacht. Ein Ja macht nur Sinn, weil es ein Nein gibt.

Ein universelles Gesetz der chinesischen Medizin besagt, dass nichts Erschaffen wird ohne die Verbindung zweier gegensätzlicher Energien. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Zeugung von uns Menschen und manifestiert sich bereits in der ersten Zellteilung des befruchteten Ei’s.

Wir brauchen also Tun wie Sein – Yang wie Yin – wenn wir etwas im Leben erschaffen, erreichen, verwirklichen wollen.

Als ganzheitlich orientierte Komplementärtherapeutin ist mir die Balance zwischen Sein und Tun – Yin und Yang – ein grosses Anliegen. Mehr noch, ich wünsche mir, dass wir der Yin Seite unseres Lebens die gleiche Beachtung schenken wir der Yang Seite. Denn nur im Gleichgewicht zu diesen beiden gegensätzlichen Polen oder Prinzipien, können wir ein harmonisches, erfülltes und gesundes Leben führen. Gönnen wir uns Momente des Seins im gleichen Ausmass wie wir dem Tun Platz geben in unserem Leben.

Wann kannst Du einfach sein? Welches sind die Momente in denen Du Dich einfach ergibst? Du einfach da bist, nicht mehr und nicht weniger?

Diese Momente des Seins müssen weder spektakulär noch lange sein:

Sich morgens mit der Kaffee-oder Teetasse in der Hand Zeit geben um Löcher in die Luft zu starren

Auf dem Weg zur Arbeit einfach mal in den Himmel gucken und die Weite über Dir wahrnehmen

Sich auf dem Velo den Berg herunterrollen lassen und den Fahrtwind im Gesicht spüren

In der Mittagspause an einem schönen Platz in der Stadt oder der Natur einfach mal nur dasitzen und die Umgebung betrachten – nicht bewerten 😉

Sich nach dem Sport auf den Boden legen und das ganze Körpergewicht der Erde unter Dir abgeben

Nach der Arbeit zu Hause auf dem Sofa einfach mal für einen Moment die Augen schliessen und ohne etwas zu tun Ankommen im Feierabend

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Wie auch immer Sein – Yin- für Dich aussehen mag, gönn Dir Zeit dazu. Immer mal wieder, zwischendurch, egal wie lange, sei einfach, bei Dir, mit Dir, da, ganz im Moment, wo auch immer Du bist.

Yin Zeit bringt dem Körper Erholung, dem Hirn kostbare Zeit zur Verarbeitung (siehe dazu auch Blog Abschalten heisst Einschalten – weshalb Nichtstun manchmal effizienter ist), dem Geist Erfrischung und den Emotionen die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen.

Und allem voran ist Yin – Sein – ein wertvoller Moment um ganz und tief mit Dir selbst und Deinem innersten Wesenskern in Kontakt zu kommen. Zeit eine der kostbarsten Beziehungen überhaupt zu pflegen, die zu Dir selbst. Nur wenn Du Dich gut mit Dir selbst auskennst, Dir Dein Wesenskern bekannt ist, kannst Du Dich authentisch und für Dich sinnvoll, in die Welt einbringen. Nur wenn Du weisst, wie es Dir jetzt gerade geht, kannst Du wissen was Du brauchst. Und nur so macht aktiv werden – Tun – Yang – überhaupt Sinn.

Und hier schliesst sich unser Kreis. In jedem Yin ist der Samen des Yang bereits vorhanden – in jedem Yang liegt bereits der Samen des Yin. Ein Symbol des universellen Gesetzes des ewigen Wandels, dem wir alle unterliegen.

Yin&Yang

Lassen wir uns Fliessen, von Yang zu Yin und wieder zurück. In unserem ureigenen Rhythmus – Balance finden zwischen Tun und Sein – für ein harmonisches und gesundes Leben.