Februar Retreat – 1 Teil – Innehalten & Ankommen

Das Leben im Aussen kommt einmal mehr zum teilweisen Stillstand. Dazu gesellt sich mit dem Februar ein kalter und dunkler Monat. Beides zusammengenommen kann trist sein. Oder aber eine Chance für Erholung und Besinnung. Für eine Auszeit mit & für uns selbst.

Wie wäre es, wenn wir diesen Februar nutzen als eine Art Retreat? Zum Innehalten, Loslassen, Auftanken und Integrieren.

Die Natur macht es uns eigentlich vor, sie zieht sich in dieser Jahreszeit auf den innersten Kern und die Essenz zurück. Das Leben im Aussen kommt scheinbar zum Erliegen, stirbt ab. Der Winter bietet auch uns Gelegenheit, unsere Aufmerksamkeit nach innen zur richten und uns Zeit zur Selbstreflektion zu nehmen. Indem wir die Dunkelheit und Stille nutzen, um uns Ruhe und Erholung zu gönnen und den Fokus auf die Innenwelt zu lenken.

Also los geht´s, ich biete im Februar wöchentliche Anregungen & Inspirationen zum Innehalten, Reflektieren und Erholen. Damit wir frisch und voller Tatendrang in den Frühling starten können!

Die erste Februarwoche widmet sich Innehalten & Ankommen.

Wie oft hetzen wir uns selbst durch unseren Alltag und unsere To-Do-Listen. Nutzen wir die Chance in dieser Zeit, in der im Aussen weniger stattfindet wie gewohnt, die Leere nicht durch neue Aktivitäten zu füllen, sondern sie anzunehmen als eine kreative Kraft. Die alten Chinesen lehrten uns: Nichts entsteht ohne die Verbindung zweier gegensätzlicher Energien, Yin & Yang. Also lassen wir das Tun für einmal etwas ruhen und geben dem Sein mehr Raum in unserem Alltag. Auf dass aus dem ewigen Tanz zwischen Yin & Yang Neues entstehen darf.

Hier ein paar Ideen für bewusstes Innehalten & Ankommen. Du kannst die Übungen in deinen Alltag einbauen wie es Dir gerade passt, über die Woche verteilt oder ganz bewusst alles mal an einem Tag. Fühl Dich frei damit kreativ zu spielen und gönn Dir auch nach dem Lustprinzip immer mal wieder einen kurzen Moment zum bewussten Innehalten & Ankommen.

Qi Gong Übung – Das Tao umarmen

Suche Dir einen ruhigen Platz in deiner Wohnung, vielleicht sogar mit Blick nach draussen oder vor dem offenen Fenster.

Stell Dich aufrecht hin, schau, dass Du einen guten Stand hast und deine Füsse auf dem Boden gut spürst. Füsse ca. hüftbreit, Knie leicht gebeugt, Rücken entspannt aufgerichtet, Arme locker am Körper entlang hängen lassen, der Kopf thront wie eine Krone oben drauf.

Nimm ein paar entspannte aber bewusste Atemzüge in dieser aufrechten Haltung. Lass Dich ankommen. Vielleicht willst Du die Augen schliessen. Für einen Moment musst Du gar nichts tun. Geniess einfach die Stille & Ruhe für diesen kurzen Augenblick. Wann immer Du soweit bist:

Lass mit der Einatmung deine Arme seitlich aufsteigen, sanft & schwebend und ohne muskuläre Kraft. Mehr so als ob der Atem sie nach oben ziehen würde. Am Ende der Einatmung treffen sich deine Hände über deinem Kopf.

Mit der Ausatmung lässt Du die Arme, Handflächen nach unten, vor deinem Gesicht und Körper wieder hinab sinken. Bis sie am Ende wieder entspannt seitlich an deinem Körper herunterhängen.
Wiederhole den Zyklus 5-6 Mal, oder mehr, wenn Du magst.

Bleibe am Ende noch für 3-4 Atemzüge stehen. Gönn Dir ein paar Minuten ohne Bewegung in der Ruhe & geniess die Stille.

Quelle: Grandmaster Wong Kiew Kit, Shaolin KungFu, Chi Kung, Taijiquan and Zen

Akupressur Punkte die uns beim Innehalten & Ankommen unterstützen:
Diese Punkte können über den Tag verteilt immer mal wieder während ca. 3-4 Atemzügen gehalten & sanft gedrückt werden. Beide Seiten abwechselnd oder auch mal nur eine Seite. Du setzt damit sanfte Impulse für dein ganzes System, Körper, Gefühle und Verstand. Halte Deine Aufmerksamkeit auf den Akupressurpunkten, bleib wach & achtsam für das was Du wahrnehmen kannst. Ev willst Du es auch notieren.

Es gilt: Der Punkt ist wo Du ihn findest, wo Du etwas wahrnimmst.

Niere 1 – Sprudelnde Quelle
Ein äusserst effizienter Punkt, es lohnt sich ihn sparsam einzusetzen. Er bringt das Qi vom Kopf in die Beine, verstärkt das Körpergefühl und den Kontakt zum Boden unter uns. Für tiefe Entspannung und geerdete Stabilität. Ein Punkt der uns Bodenhaftung gibt, damit wir überhaupt innehalten können.

Lage: Auf der Fusssohle an der Grenze zwischen dem vorderen und mittleren Drittel des Fusses. Ziemlich mittig und in einer Vertiefung. Gerne auch mit Daumen halten oder drücken.

Herzbeutel 8 – Tempel des Dienens

Dieser Punkt macht Feuer im Körper und bringt Wärme in die Hände. Er wirkt aufladend und regenerierend in Einem. Er aktiviert das Kehlkopf-Chakra, regt die innere Vorstellungskraft und die eigene Fantasie an. Ein Punkt der die Herzenswärme anregt und uns im Hier & Jetzt ankommen lässt.

Lage: Im Zentrum der Handinnenfläche, zwischen dem dritten und vierten Mittelhandknochen auf der Kopflinie.

Quelle: Das Tao der Akupressur und Akupunktur von Achim Eckert

Reflexion:

Nimm Dir am Abend etwas Zeit, deinen Tag zu reflektieren, am besten schriftlich in Tagebuchform. Ich mag zum Beispiel die Übung „Deine emotionale Intelligenz schulen“ von Veit Lindau aus seinem Buch „Heirate Dich selbst“. Sie geht wie folgt:

Lass Deinen Tag noch einmal an Dir vorüberziehen und beantworte Dir kurz die folgenden Fragen:
Was fühle ich jetzt gerade?
Welche emotional intensiven Momente habe ich heute erlebt?
Welche Gefühle habe ich genossen? Was kann ich morgen tun, um diese Gefühle wieder einzuladen?
Welche Gefühle haben mir heute Schwierigkeiten bereitet? Habe ich gegen sie angekämpft? Wenn ja, wie?
Habe ich mich abgelenkt? Wenn ja, wie?
Was hätte ich in diesem Augenblick gefühlt, wenn ich ganz ehrlich mit mir gewesen wäre?
Was wäre die Botschaft des Gefühls gewesen?

Es geht bei dieser abendlichen Reflexion nicht darum irgendetwas zu verändern. Indem Du Deinen Emotionen mehr Aufmerksamkeit schenkst, erlaubst Du Ihnen, sich zu zeigen, ihre Lektion zu übermitteln und dann in Frieden zu gehen.

Quelle: Heirate Dich selbst von Veit Lindau

Soundtrack:

Musik empfinden wir nicht nur emotional, sondern sie berührt uns auch durch Schwingung und Frequenzen auf körperlicher Ebene. Genau wie die Hirn- und Zellströme unseres Körpers schwingt Musik auch auf einer Wellenlänge und harmonisiert so perfekt Körper & Geist. Wenig kann unsere Stimmung so schnell und gleichzeitig entspannt verändern wie Musik & Klang.

Songs die beim Innehalten & Ankommen helfen:

Islandman – Agit – Live at Sonar; Yaima – Gajumaru; East Forest – Water sign; SAULT – We are the Sun; Beautiful Chorus – Pachamama.
Spotify Playlist: Innehalten & Ankommen by beaimfluss

Sound on, räum Dir eine Ecke frei und Tanz mit oder leg Dich entspannt aufs Sofa und lass Dich vom Soundteppich tragen.