Schmerz & Mitgefühl

Ich habe dieser Tage einen mir sehr lieben Menschen verloren. Mein Vater ist nach einem langen und glücklichen Leben friedlich eingeschlafen. Dieser Tod lässt mich an die unzähligen Menschen denken, die gerade in so vielen Kriegen dieser Erde alles andere als friedlich ihr Leben verlieren. Und an die Hinterbliebenen, die oft nicht nur einen geliebten Menschen verlieren wie ich, sondern manchmal die gesamte Familie.

Mein eigener Schmerz lässt mich nur leise erahnen, wie schrecklich und verloren man sich fühlen muss, wenn so viel Leid auf einmal geschieht. Und es ist vielleicht gerade auch mein eigener Schmerz, der mich noch stärker mitfühlen lässt.

Wie kann es sein, dass Krieg immer noch unsere einzige oder bevorzugteste Lösung von Konflikten ist? Haben all das Elend und der Schmerz vergangener Kriege uns nichts gelehrt? Was tun angesichts des aktuellen Schreckens?

Hinschauen und sich dem Schmerz stellen.

Ich denke es ist unabdingbar, dass wir als Menschheit lernen den Schmerz auszuhalten und durch ihn hindurch zu wandern. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass weniger Gewalt und Ungerechtigkeit herrschen würde, wenn wir uns nicht so oft davor verschliessen würden. Dass es uns Menschen demütiger und gleichzeitig auch resilienter macht, wenn wir dem Schmerz die Türe öffnen, statt ihn zu verdrängen.

Wer hinschaut, bleibt nicht unberührt zurück. Wer sich berühren lässt, fühlt mit.

Schmerz bricht uns auf. Er öffnet uns und kann, wenn wir es zulassen, den Weg frei machen für Mitgefühl. Mitgefühl ist ein Weg, in eine gerechtere und friedliche Welt.

Viele spirituelle Traditionen sprechen immer wieder von einem grossen Netzwerk, in das alle bewussten Wesen eingebunden sind. Auch unsere moderne globalisierte Welt zeigt uns auf, wie abhängig wir voneinander sind und wie verbunden alles ist. Diese Verbundenheit geht über wirtschaftliche Beziehungen hinaus, wir alle teilen unser Menschsein und damit auch unsere Verletzlichkeit und Vergänglichkeit.

 

 

Womit nähre ich dieses Netzwerk Leben? Mit wohlwollenden Gedanken und Mitgefühl? Oder mit Ausgrenzung und Trennung?

Alles fängt immer wieder bei uns an.

Auch wenn ich mit meinem Mitgefühl den Krieg in der Ukraine oder in Gaza nicht beende. Jeder Mensch mehr, der sich für Mitgefühl entscheidet, ist ein Tropfen Frieden in den grossen Ozean dieser Menschheit. Jeder Mensch, der Mitgefühl und Frieden in seiner Gemeinschaft pflegt, wärmt Herzen und diese wärmen wiederum andere. Jeder Mensch, der sich seinem Schmerz stellt, stellt sich immer auch seiner eigenen Verletzlichkeit. Wenn wir unsere eigene Verletzlichkeit und Vergänglichkeit annehmen, werden wir bescheidener und demütiger.

Demut verneigt sich vor dem Wunder Leben. Sie nimmt ihren Platz ein im grossen Ganzen.

Alle aktuellen Krisen in denen wir uns bewegen, von Kriegen bis hin zur Klimakrise, lassen sich nur bewältigen, wenn wir als Menschheit einen Bewusstseinswandel schaffen. Von Trennung hin zu Verbundenheit. Von Angst hin zu Mitgefühl.

Wenn wir uns wahrhaftig als eingebunden in das grosse Ganze erleben, wird Umweltschutz eine Selbstverständlichkeit. Wenn wir uns als eine Menschheit, als eins, begreifen, wird es unmöglich die „Anderen“ auszugrenzen oder zu entmenschlichen. An diesem Bewusstseinswandel können wir alle täglich arbeiten. Im Kleinen wie im Grossen.

Mögen wir den Schmerz umarmen und unsere Herzen dem Mitgefühl öffnen. Jeden Tag aufs Neue. Weil eine andere Welt möglich ist.

Another world is not only possible, she is on her way. On a quiet day, I can hear her breathing.”

 Arundhati Roy

 

Vom Umgang mit Gefühlen

Wesentlich um in stürmischen Zeiten zu bestehen, ist ein guter Umgang mit unseren Gefühlen. Das Leben wird uns immer wieder durchschütteln & herausfordern. Und dies lässt uns hoffentlich auch nie ganz kalt oder unberührt.

Gefühle geben unserem Leben Farbe & Geschmack

Durch Gefühle werden wir lebendig. Gefühle und der Körper, in dem wir sie wahrnehmen, verbinden uns mit dem Leben im Hier & Jetzt. Ähnlich wie Körpersymptome, sind auch Gefühle Boten, die uns Informationen bringen. Die uns wissen lassen wo wir stehen und was das Leben gerade mit uns macht.

Gefühle melden uns beispielsweise, wenn wir unsere Grenzen besser achten sollten (Ärger, Wut) oder uns auf Risiken einlassen (Furcht, Angst). Und sie geben uns positives Feedback, immer dann, wenn Freude aufkommt.

Gefühle sind ein nützliches Navigationssystem für unser Leben

Ein guter Weg, um auch mit eher unangenehmen Gefühlen in unserem Leben umzugehen, bietet diese vom IBP Institut für Körperpsychotherapie inspirierte Anleitung:

Zulassen & anerkennen:

Auftauchende Gefühle weder wegdrücken noch nach Ablenkung suchen. Sondern einfach mit einem freundlichen AHA zur Kenntnis nehmen & benennen was ist: Aha, ich bin wütend; aha, ich bin traurig; usw. Nicht mehr und nicht weniger.

Neugierig & ehrlich fühlen:

Ob wir in einem Gefühl länger hängen bleiben oder nicht, hängt stark davon ab, was unser Kopfkino daraus macht. Wenn wir es schaffen nicht in die Geschichte einzusteigen, die das Gefühl allenfalls ausgelöst hat, sind wir frei uns dem Gefühl selbst zu widmen. Dabei  helfen folgende Fragen: Wo im Körper kann ich das Gefühl wahrnehmen? Wie fühlt es sich an wütend oder traurig zu sein? Was macht das in meinem Körper?

Verantwortung übernehmen:

Es sind immer UNSERE Gefühle. Die Anderen oder die Welt sind höchstens Auslöser. Es ist unsere Lebenskraft und Energie, die sich hier bemerkbar macht. Wir sind aufgefordert, uns darum zu kümmern.  Durch anerkennen & fühlen geben wir den Gefühlen in unserem Inneren Raum, statt sie durch ausagieren ins Aussen zu tragen und dort zu verpuffen. So steht die Energie, die Gefühle mit sich bringen, uns zur Verfügung.

Und was jetzt?

Wenn das Gefühl abklingt, uns der Frage öffnen: Was will dieses Gefühl von mir? Was ist die Botschaft dahinter oder darunter? Was brauche ich jetzt, oder was gibt es allenfalls jetzt für mich zu tun?

 

Gefühle sind Energie in Bewegung – E-motion

Es lohnt sich die Gefühlswelle ganz durchfliessen zu lassen, bevor wir aktiv werden. Uns auf das Fühlen und die Körperwahrnehmung zu konzentrieren hilft, die Energiewelle wirklich kommen & gehen zu lassen.

Gefühle versorgen uns mit Energie & Lebenskraft. Diese gilt es gut zu hüten. Wenn wir Gefühle für uns behalten  – indem wir sie fliessen lassen – steht die Energie, die sie mitbringen uns in unserem Leben zur Verfügung.

Die emotionale Intelligenz schulen

Gefühle sind vielschichtig. Es lohnt sich, sie immer mal wieder näher zu erforschen. So lernen wir nicht nur uns selbst besser kennen & verstehen, sondern finden uns auch immer besser in unserer eigenen Gefühlswelt zurecht.

Schreiben hilft ordnen. Wenn wir Dinge die uns bewegen zu Papier bringen, müssen sie nicht mehr wirr in uns herumgeistern. Ich mag die Übung „Deine emotionale Intelligenz schulen“ von Veit Lindau aus seinem Buch „Heirate Dich selbst“.  Sie geht wie folgt:

Lass Deinen Tag noch einmal an Dir vorüberziehen und beantworte Dir kurz die folgenden Fragen:

Was fühle ich jetzt gerade?
Welche emotional intensiven Momente habe ich heute erlebt?
Welche Gefühle habe ich genossen? Was kann ich morgen tun, um diese Gefühle wieder einzuladen?
Welche Gefühle haben mir heute Schwierigkeiten bereitet? Habe ich gegen sie angekämpft? Wenn ja, wie?
Habe ich mich abgelenkt? Wenn ja, wie?
Was hätte ich in diesem Augenblick gefühlt, wenn ich ganz ehrlich mit mir gewesen wäre?
Was wäre die Botschaft des Gefühls gewesen?

Es geht bei dieser Reflexion nicht darum irgendetwas zu verändern. Indem Du Deinen Emotionen mehr Aufmerksamkeit schenkst, erlaubst Du Ihnen, sich zu zeigen, ihre Lektion zu übermitteln und dann in Frieden zu gehen.

Quelle: Heirate Dich selbst von Veit Lindau

 

Musik & Tanzen

Wenn es gerade schwierig ist, in das Gefühl hineinzukommen ohne in die Geschichte dazu einzusteigen, dann empfehle ich Musik. Klang dockt in unserem Hirn, ähnliche wie Gerüche, sehr direkt an. Musik ist immer auch Schwingung und wirkt von daher schnell und direkt auf unsere Stimmungen.

Wenn wir uns dazu auch noch bewegen & tanzen, verbinden wir uns noch stärker (und vor allem auch leichter) mit unserem Körper. So tritt das Denken etwas in den Hintergrund & wir öffnen uns einer tieferen Körperwahrnehmung. Und da die Gefühle im Körper zu Hause sind, auch einer tieferen emotionalen Wahrnehmung.

Sind Kopf & Gedanken gerade besonders hartnäckig, empfiehlt sich eine Augenbinde beim Tanzen. Die Augen sind der Sinn, der ganz nah an unserem Gehirn sitzt und in unserer digitalen Welt sowieso viel im Einsatz ist. Wenn wir dem Sehen im Aussen eine Weile eine Pause gönnen, erleichtert dies das Sehen oder Spüren im Innern.

Listen to the beat of your heart

Je nach Gefühlslage ein Musikstück aussuchen und sich dann einfach für die Dauer dieses einen Songs ganz in das Gefühl abtauchen lassen. Ohne Anspruch zu verstehen oder zu wissen was gerade passiert. Sich vom Rhythmus der Musik und der Bewegung des Körpers tragen lassen, auf dass sich das Gefühl entfaltet, wie es sich entfalten mag.

Gefühle ziehen sich nur in die Länge, wenn wir darüber nachdenken.

Ein Musikstück ist in der Regel nach ein paar Minuten zu Ende. Auch unsere Gefühle brauchen eigentlich nicht Stunden oder Tage, um sich auszudrücken. Sie wollen gefühlt werden, hier & jetzt. Wenn wir ihnen für ein paar Minuten die volle Bühne überlassen, können sie danach in der Regel in aller Ruhe abklingen. Und wir uns allenfalls noch dem widmen, wozu sie uns auffordern.

Als Anregung findest Du auf Spotify eine Playlist mit meinen Favoriten: Gefühlswelten

 

 

 

Gesunde Gewohnheiten: Berührung

Mehr als Worte transportieren Berührungen Liebe und Mitgefühl und erreichen uns von daher oft tiefer. Berührung ist unsere erste Sprache, der erste Kontakt, den wir mit der Welt haben. Sie ist wesentlich für unsere menschliche Entwicklung und entscheidend für unsere Gesundheit.

Eine einzige Berührung kann unsere ganze Welt auf einmal beruhigen.

Berührungen, die wir als angenehm erleben, vermitteln Sicherheit, spenden Trost und geben uns ein Gefühl der Zugehörigkeit. Dadurch bauen sie im Gegenzug Ängste und Stress ab.

Wir erinnern uns sicher alle an Erlebnisse aus der Kindheit, bei denen die liebende Berührung der Mutter oder des Vaters uns Halt gab und uns auf einmal beruhigte. Als Baby oder Kleinkind sind wir besonders auf die Anderen angewiesen, ohne die Zuwendung unserer Eltern sind wir schlicht nicht überlebensfähig. Und hier geht es nicht nur um Betreuung im Sinne von Ernährung und Pflege, ohne Berührung würden wir seelisch verkümmern.

Aber auch als Erwachsene, umarmen wir Freunde und unsere Liebsten automatisch, wenn wir sie trösten oder ihnen beistehen wollen. Und dies macht auch Sinn. Denn inzwischen ist auch wissenschaftlich belegt, dass Berührungen biochemische Prozesse in uns auslösen, die sich wiederum entscheidend auf unser Wohlbefinden und unsere Entwicklung auswirken.

Für uns Beziehungswesen Menschen sind Berührungen überlebenswichtig und da sie auch wachstumsfördernd wirken, sind sie zudem entscheidend für unsere Entwicklung. Berührungen stärken die Bindung, u.a. durch eine erhöhte Ausschüttung von Oxytocin, wodurch wir uns stärker als Teil der Gemeinschaft erleben. Gleichzeitig ist Oxytocin auch als „Glückshormon“ bekannt. Fühlen wir uns glücklich und zufrieden, so fühlen wir uns in der Regel auch sicher, gehalten und sind dadurch widerstandsfähiger gegen äussere Einflüsse.

Aber auch das Immunsystem, die Atmung, Herz und Kreislauf sowie unsere kognitiven Fähigkeiten werden durch Berührungen positiv beeinflusst. Berührungen wirken direkt auf unser Hirn, indem sie die Hirnströme verlangsamen. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass eine Massage sich gleich auf das Hirn auswirkt wie Tiefschlaf. Dadurch sinkt der Stress Level und die Lernfähigkeit steigert sich. Im Prinzip ist klar, je entspannter wir sind, je leistungsfähiger und kreativer sind wir als Ganzes.

Berührungen erhöhen auch unsere Schmerztoleranz und wirken schmerzhemmend bei akutem Schmerz. In der Haut wurden C-taktile Fasern entdeckt, die positive Impulse an unser Hirn senden und so den Schmerz nach unten regulieren. Also nicht von ungefähr, dass wir einem verletzten Menschen die Hand halten oder uns bei einer Verletzung dorthin fassen, wo es gerade weh tut.

Die Selbstberührung übrigens wird zwar weniger wahrgenommen, weil wir wissen was kommt und sie oft unbewusst geschieht, aber auch diese Form der Berührung wirkt beruhigend und hilft uns beispielsweise die Aufmerksamkeit zu halten. So erstaunt es nicht, dass wir uns beim angestrengten Nachdenken oder auch wenn wir nervös sind, oft selbst berühren. Sei das eine kleine Berührung im Gesicht oder ein stärkeres massieren der Hände o.ä..

Die Selbstberührung ersetzt die Berührung durch andere jedoch nicht. Und dadurch zeigt sich nochmals wie existenziell sie für uns Menschen ist. Berührungen bringen eine Tiefe der Emotionalität, die Sprache nicht erreicht.

Berührungen sind direkt, unmittelbar und erreichen uns immer.

Interessanterweise lassen die meisten Sinne, inkl. Tastsinn und unsere kognitiven Fähigkeiten, im Alter nach. Dies gilt jedoch nicht für Berührung, diese erleben wir im Alter sogar noch angenehmer. Also gerade wenn wir ältere Menschen durch Sprache manchmal nicht mehr erreichen, sagt eine Hand, auf der Anderen, manchmal mehr als tausend Worte.

Und so schliesst sich der Kreis, am Anfang wie am Ende unseres Lebens sind wir auf die Unterstützung unserer Mitmenschen, unseres Umfeldes, angewiesen. Dazwischen können wir uns vormachen, dass wir alleine klar kommen. Aber wenn wir alleine betrachten, was Berührung für positive Effekte auf unser Leben hat ist schnell klar, dass unser Leben nur im Austausch wirklich lebendig ist.

 

Impulse & Ideen für mehr Berührung im Alltag:

Hug your near & dear ones 😉

Pro Tag mindestens 1x einen lieben Menschen fest umarmen. Mach eine Gewohnheit daraus und mach es bewusst.

Der Alltag birgt die Gefahr, dass wir unsere Liebsten als gegeben und selbstverständlich nehmen. Eine bewusste Umarmung pro Tag tut nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Beziehung gut. Nehmen wir uns bewusst Zeit, denen die uns wichtig sind auch körperlich nahe zu sein. Ohne Worte, aber dafür mit viel Gefühl.

 

Körperarbeit buchen

Ob Massage, Akupressur, Shiatsu oder «you name it», sich in die Hände eines anderen Menschen abgeben, hat in sich eine heilsame Wirkung. Wir sind in unserer leistungsorientierten Gesellschaft sehr gut im Tun. Für einmal nichts selber machen zu müssen, kann sehr erlösend und erhellend sein!

Und wir profitieren dabei von den ganzen Vorteilen, die Berührungen, die wir als angenehm erleben, in uns auslösen: Entspannung, Sicherheit, Trost, Zugehörigkeit, Glücksgefühle, Stressabbau. Kein Wunder also geht man nach Körperarbeit gestärkt und zuversichtlich wieder weiter im Leben.

 

Berührung als Selbstpflege

Achte Dich beim nächsten Mal, wenn Du nervös oder unsicher bist, was deine Hände machen. Oft berühren wir uns in Stresssituationen selbst, beispielsweise im Gesicht, am Oberkörper oder die Hände verflechten sich ineinander.

Auch diese eigene Berührung beruhigt erwiesenermassen unser Nervenkostüm. Und auch daraus kann man eine gesunde Gewohnheit machen, in dem man sich diese kleinen Dinge bewusstmacht.

Finde heraus was Du eh schon tust in schwierigen Momenten und verstärke es. Wiederhole es bewusst immer mal wieder ganz für Dich und achte dabei auf Dein Körpergefühl. Was verändert sich?

Ausgehend von einfachen Berührungen, die wir eh schon machen, können diese, wenn wir sie bewusst einsetzen zu kleinen Hilfen & Anker im Alltag werden.

 

Ideen für einfache und wirksame Berührungen zur Selbstanwendung

Finger ausstreichen:

In unseren Fingern und Zehen enden und starten eine Vielzahl der Meridiane (Energieleitbahnen), dh ideale Orte um immer mal wieder bewusste Impulse zu setzen.

Beispielsweise durch sanftes ausstreichen & massieren der Finger, aktivieren wir die Meridiane, die durch unsere Hände fliessen. Vorzugsweise zum Abschluss mit einem leichten Druck rechts und links des Nagelbettes, wo die meisten Endpunkte der Meridiane liegen.

 

Füsse massieren:

Die eigenen Füsse, inkl. Fussgelenke massieren, kann eine Wohltat sein. Auch hier am besten noch jede Zehe einzeln durchkneten und rechts und links des Nagelbettes mit einem leichten Druck abschliessen, um die diversen Meridiane anzusprechen.

Unsere Füsse tragen uns zuverlässig durchs Leben und doch vergessen wir sie so oft.

 

Kopf entlasten – Stirn ausstreichen:

Im Kopf ist meist viel los. Mit den Händen und Fingern 2-3-mal über die Stirn streichen und danach noch etwas durch die Haare wuseln und die Kopfhaut massieren, kann helfen die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Am Besten danach den Kopf einfach noch etwas in den eigenen Händen ruhen lassen.

 

Eine meiner liebsten Übungen, um ganz bei mir anzukommen:

Handflächen aneinander reiben um Wärme zu erzeugen.

Die warmen Hände auf den Körper legen.

Entweder spontan dorthin legen, wo es sich gerade gut anfühlt.

Oder eine Hand auf den Bauch und die Andere auf den Brustkorb.

Die Wärme der Hände auf dem Körper spüren.

Atmen.

Bei Bedarf wiederholen.

Berührungen beglücken, also schenken wir sie uns doch grosszügig.

Gesunde Gewohnheiten: Schlafen

Manchmal fast eine etwas lästige Nebensache in unserer leistungsorientierten Gesellschaft. Oder etwas Selbstverständliches, um das man sich erst kümmert, wenn es nicht mehr klappt: Schlafen.

Wie gut kannst Du schlafen?

Wie viel Schlaf tut Dir gut?

Fühlst Du Dich erholt, wenn Du am Morgen aufwachst?

Wie viel Aufmerksamkeit schenkst Du Deinem Schlaf?

Schlafen ist ein gratis Regenerationsprogramm und eine der besten Gesundheitsvorsorgen, die wir für uns pflegen können. Der Körper nutzt den Schlaf, um Verletzungen zu reparieren, schädliche Stoffe abzutransportieren und Erholungspro­zesse anzustoßen.

Hier nur ein paar Beispiele

Immunsystem: Im Schlaf steigt die Zahl Antikörper, die gezielt schädliche Bakterien und Viren einfangen.

Stoffwechselprodukte werden abgebaut und damit Ablagerungen entgegengewirkt.

Herz und Kreislauf: Schlaf senkt die Herzfrequenz und den Blutdruck in den Gefässen.

Gehirn und Geist: Besonders der Tiefschlaf ist wichtig für die Gedächtnisleistung und die Verankerung neuer Informationen. Im Schlaf sortiert und „archiviert“ unser Gehirn die durch den Tag empfangenen Eindrücke und schafft so Platz und Ordnung.

Schlaf regelt unter anderem auch das Wachstum von Muskeln und Knochenmasse. Dar­über hinaus trägt er dazu bei, die innerste Schicht der Blutgefäße von gefährlichen Ablagerungen zu reinigen

Sprich alles sortiert und regeneriert sich währenddem wir schlafen. Ein unglaublich kostbarer Vorgang, dem es lohnt Sorge zu tragen.

Ruhiger Geist – ruhiger Schlaf

Aus der Sicht der chinesischen Medizin und Philosophie betrachtet wird Schlaf eng mit Shen in Verbindung gebracht. Shen steht für Geist, Seele, das Göttliche und Bewusstsein.

Shen hat zwei Wohnsitze im Menschen. Der obere Wohnsitz befindet sich hinter dem 3. Auge oder Stirn Chakra. Hier sorgt Shen für Klarheit im Denken. Der untere Wohnsitz ist im Herzen, wo Shen für ausgewogene Gefühle zuständig ist und sich nachts zum schlafen zurückzieht.

Die Qualität unseres Schlafes sagt also auch viel über die Qualität und den Zustand unserer Gefühle und unseres Geistes aus. Klarheit im Denken und ausgewogene Gefühle sind die beste Grundlage für ruhigen, gesunden Schlaf.

Und das Ganze gilt auch umgekehrt.

Genügend Ruhe und Schlaf sind eine wichtige Voraussetzung für einen klaren Geist und eine harmonische Gefühlswelt. Shen  ist das Licht, das durch unsere Augen in die Welt strahlt. Wenn wir uns  mit unserem ganz eigenen inneren Feuer in diesem Leben einbringen wollen, gilt es Shen Sorge zu tragen. Heisst ganz konkret genügend Moment der Ruhe, des Rückzugs und der Entspannung für uns selbst zu schaffen.

Es lohnt sich eine Gewohnheit daraus zu machen, aufgewühlte Gefühle zu verarbeiten, so dass sie sich in Ruhe wieder setzen können. Und unserem Denken immer mal wieder eine Pause zu gönnen, um uns danach wieder klar und frisch auszurichten.

Spätestens abends, innehalten, Gefühle anerkennen und Gedankenschlaufen abschliessen ist eine super Vorsorge für gesunden Schlaf.

 

Praktische Tipps und Rituale für gesunden Schlaf

Tagebuch schreiben:

Den Tag reflektieren und damit Ordnung in Gedanken und Gefühle bringen. Was auf dem Papier und zwischen zwei Buchdeckeln abgelegt wurde, muss nicht mehr in unserem Herzen oder unserem Kopf herumgeistern.

Wenn Du keine Lust hast den Tag zu reflektieren, kannst Du Dir auch einfach kurz folgende 3 Fragen beantworten:

Wofür warst Du heute dankbar?

Auf was freust Du Dich morgen?

Wovon wünschst Du Dir mehr im Leben?

 

Abendspaziergang:

Statt ein Film oder Buch, wieso nicht nach dem Essen noch eine kleine Runde an der frischen Luft und durchs Quartier drehen. Bewegung und frische Luft, vielleicht sogar in einer grünen Umgebung, sind heilsam für Körper, Geist und Seele und lassen Kopf und Gefühle entspannt zur Ruhe kommen.

 

Eine heisse Badewanne:

Je nach Jahreszeit, einfach mal in der heissen Badewanne abtauchen und runterfahren entspannt wunderbar. Ein Fussbad bringt eine ähnliche Wirkung und ist die kürzere Alternative.

 

Schlafzimmer Einrichtung:

Wie aufgeräumt ist Dein Schlafzimmer? Im Bewusstsein, dass es stark davon abhängt, wie viel Platz man zur Verfügung hat. Aber es lohnt sich, das Schlafzimmer möglichst einfach einzurichten und besonders von Elektronik zu befreien. Die äussere Ordnung beeinflusst immer auch unsere innere Ordnung. Wenn alles „an seinem Platz“ ist, ist der Raum auch frei vom Unerledigtem und Loslassen fällt leichter. Das Schlafzimmer sollte (wie es der Name schon sagt) idealerweise ausschliesslich dem Schlaf –  und natürlich auch unserem Liebesleben – dienen. Entsprechend lohnt es sich, das Schlafzimmer klar als einen Ort der Ruhe und des Rückzugs zu gestalten und hier ist weniger oft mehr.

 

Meditation:

Ob geführt oder in Stille, meditieren vor dem Schlafengehen unterstützt uns ganzheitlich zur Ruhe zu kommen.  Meditation kann auch bedeuten, für 3-5 bewusste Atemzüge einfach ruhig am offenen Fenster zu verweilen und ganz bewusst die frische Luft in sich aufzunehmen. Oder sich beim Zähne putzen vor dem zu Bett gehen einfach voll und ganz auf diese EINE Tätigkeit einzulassen.

 

Den Geist ausrichten:

Wie erwähnt hängt der gesunde Schlaf eng mit einem klaren Geist zusammen. Von daher lohnt es sich, seinen Geist vor dem Einschlafen nochmals bewusst und klar auszurichten. Ein Gebet beispielsweise ist eine einfache Form seinen Geist positiv auszurichten und kann auch einfach bedeuten, seine Wünsche nochmals klar und still für sich selbst zu formulieren.

 

Akupressurpunkte, die den Schlaf unterstützen:

Blase 62 – Shen Mai

Lage: Am Fuss, in einer Vertiefung ca. 1 eine Fingerbreite unter der Spitze Aussenknöchels.

Wirkung: Der Punkt wirkt beruhigend, man fühlt sich weich, kann loslassen und spürt Hingabe und Vertrauen. Es fällt leichter sich fallen zu lassen.

Du Mai 20 – Bai Hui, Hauptstadt der Hundert Provinzen

Lage: Zuoberst auf dem Schädeldach, auf der Mittellinie des Kopfes. Man findet den Punkt am einfachsten, indem man sich eine Gerade vom tiefsten Punkt des Ohrläppchens zur Ohrmuschelspitze denkt und diese bis zur Scheitelhöhe verlängert. Bai Hui ist am Schnittpunkt dieser Geraden mit der Mittellinie.

Wirkung: Alle Kraftlinien des Organismus treffen in diesem Punkt zusammen – genauso wie die Kraftlinien der Erde im Nordpol zusammenkommen. Der Punkt hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung. Er bringt die Gedanken zur Ruhe und man fühlt sich zentriert. Er unterstützt die Hingabe an das Sein. Und er unterstützt die Verbindung zum Himmel und ein Gefühl des Eingebundenseins in den Kosmos.

Quelle: Das Tao der Akupressur und Akupunktur von Achim Eckert

 

Yoga – Vorwärtsbeugen

Jede Stellung, in der unser Herz tiefer liegt wie der Kopf, wirkt entspannend auf den ganzen Kreislauf. Von daher bieten sich abends Vorwärtsbeugen an. Auch weil sie eine schöne Gelegenheit sind, die Wahrnehmung wieder eher nach innen und auf uns selbst zu richten. Beruhigt sich der Geist, kann Shen für die Nacht friedlich im Herzen Platz nehmen.

Die Vorwärtsbeugen kann man im Sitzen (pashichimottanasana) oder im Stehen (Uttanasana) üben. Im Sitzen unterstütze ich mich gerne mit Kissen, so dass der Oberkörper und vor allem der Kopf loslassen können. Es geht nicht darum möglichst tief zu kommen, sondern eher eine entspannt angenehme Dehnung im Rücken zu finden. Hier verläuft auch der Blasen Meridian, der  u.a. An- und Entspannung in unserem Körper reguliert. Also ideal zum Runterfahren vor dem Schlafen.

Für Yoga Geübte kann es sich anbieten 3-5 Minuten in der Stellung zu  verweilen und sie wirken zu lassen. Dehnungsschmerz ist ok, sobald der Schmerz stechend wird oder die Gelenke schmerzen, Stellung unbedingt anpassen!

 

Last but not least -> Lieblingsmusik zum Einschlafen:

Spotify Playlist by beaimfluss: Sleep well

Musik und Klang berühren uns in der Tiefe und bringen uns entspannt und direkt in andere Frequenzen. Let the rythm guide you!

 

UND: Ruhen ist fast so gut wie Schlafen

Und für alle, die nun frustriert sind, weil sie schon vieles ausprobiert haben und der Schlaf trotz allen Vorkehrungen schwierig bleibt. Vertrau Deinem Körper! Er wird sich den Schlaf holen, den er braucht.

Auch wenn man  gerade nicht schlafen kann, wann immer möglich einfach im Dunkeln im Bett liegen bleiben, den Körper entspannen und die Gedanken träumerisch auf etwas Schönes ausrichten. Die Dunkelheit und die liegende Position (auch hier liegt das Herz tiefer) bringen alleine schon Entspannung ins ganze System.

Wer geübt ist in Meditation kann sich mit seinem Atem verbinden und diesem lauschen. Wenn die Gedanken abschweifen, immer wieder zurückholen zum Atem, oder dem weichen Kissen am Kopf oder dem bewussten Loslassen im Körper. Sich träumerisch in andere Welten versetzen, an vergangene oder künftige schöne Erlebnisse anknüpfen, entspannt und loslassen fällt dabei leichter.

Das stille Ruhen ohne Tun bringt immer Erholung. Sei freundlich mit Dir und übe Dich in Vertrauen, es ist alles gut, wie es gerade ist. Lass Dich einfach liegen & atmen, manchmal ist das alles was es braucht. Om & Amen 😉

 

 

Februar Retreat – Teil 4 – Integrieren

Das Wichtigste kommt immer zum Schluss, wie die Stellung Savasana im Yoga oder wenn man nach einem intensiven Trance Dance glücklich erschöpft zu Boden sinkt: Integrieren. Auch in der Körperarbeit ein wichtiger Aspekt. Oft finden wir in der Prozessarbeit neue Einsichten und dann sorgt die Akupressur dafür, dass sich diese so richtig in unserem System setzen können.

Es reicht nicht, wenn wir im Kopf Dinge neu erkennen, Affirmationen alleine machen keine wirkliche Veränderung. Wir müssen die Erkenntnisse in unserem Körper, wo auch unsere Gefühle zuhause sind, verankern damit Veränderung nachhaltig ist und bleibt.

Ich vergleiche es in der Praxis oft so: Wenn wir den Blick nach innen richten und das Qi in Fluss bringen, wirbeln wir die Dinge frisch auf. Damit der frische Wind oder die neuen Einsichten aber auch wirklich in uns landen können, müssen wir ihnen Zeit geben sich zu setzen. Manchmal sind es ja auch einfach altbekannte Anteile, die durch nähere Betrachtung einen neuen Platz erhalten und dadurch eine völlig neue Funktion.

Damit alles wirklich auch in uns ankommt braucht es Zeit zur Integration. Das sind die magisch stillen Momente auf den Tisch gegen Ende einer Behandlung, Savasana nach dem Yoga, Standing Zen nach dem Qi Gong oder ruhen nach dem Trance Dance. Hier kann Neues seinen Platz und Altbekanntes einen neuen Platz finden. Erst wenn die Dinge sich in unserem System setzen und integrieren können, nehmen wir sie auch mit, wenn wir wieder zur Türe hinauslaufen.

Diese Woche bietet Inspiration & Anregung zur Integration. Zu stillen Momenten und Momenten der Reflektion, so dass sich Erkenntnisse setzen können und Neues sich verankert.

Der Kreislauf ist Taos Bahn

Und Nachgiebigkeit seine Erkenntnis.

Alle Wesen der Welt entstehen im Sein,

das Sein aber entsteht aus dem Nichtsein.

Tao-te-King

 

Atemübung & Meditation: Der kleine himmlische Kreislauf

Der kleine himmlische Kreislauf ist eine klassische taoistische Übung zur Steuerung des Qi mit Hilfe des Atems. Wir atmen entlang des Ren Mai und Du Mai, zwei der ausserordentlichen Meridiane, die wie ein See oder Reservoir Qi speichern. Die beiden Meridiane zusammen bilden den kleinen himmlischen Kreislauf oder das kleine Universum, das Herz des Meridiansystems.

Der kleine Kreislauf ist wie unser innerster energetischer Kern, der uns zwischen Himmel und Erde ausrichtet und uns gleichzeitig mit unserer tiefsten inneren Essenz verbindet.

Suche Dir einen ruhigen Platz in deiner Wohnung, im Sitzen oder auch im Liegen.

Nimm ein paar entspannte aber bewusste Atemzüge in der von Dir gewählten Position. Lass Dich ankommen. Vielleicht willst Du die Augen schliessen. Für einen Moment musst Du gar nichts tun. Geniess einfach die Stille & Ruhe für diesen kurzen Augenblick. Wann immer Du soweit bist:

1 Konzentriere Dich auf die Empfindungen unmittelbar über deinen Kopf. Bring Deine Aufmerksamkeit zum höchsten Punkt auf deinem Kopf (Kopfkrone) und stell Dir dort eine geöffnete Lotusblume (oder eine beliebige Lieblingsblume) vor.

2 Beim Einatmen bringst Du durch diese Blume und deine Kopfkrone himmlisches Qi in Dich hinein. Lenk den Atem bewusst in den Bereich hinter deine Augenbrauen und atme in dieses Energiezentrum des „Dritten Auges“.

3 Drück die Zunge direkt hinter den Vorderzähnen geben den Gaumen, damit noch mehr Qi zirkulieren kann. Lass den Atem dann durch Gaumen und Zunge in die Kehle und von dort zum Herzen hinunterfliessen.

4 Lass den Atem weiter an der Körpervorderseite tiefer fliessen bis etwa zwei Finger breit unterhalb deines Nabels. Atme hier ganz bewusst in dein Tantien. Vielleicht kannst Du die Kraft hier wie einen Energieball in deinem Körper wahrnehmen.

5 Wenn Du die Fülle im Tantien gut spüren kannst, lenke dein Qi mit deiner Vorstellungskraft Richtung Steissbein. Du kannst Dir das Qi hier wie eine kleine Schlange vorstellen die langsam zum Steissbein gleitet.

6 Hier beginnt der zweite Teil des Kreislaufs. Visualisiere wie deine Ausatmung vom Steissbein die Wirbelsäule – Wirbel um Wirbel – emporsteigt bis zum Hinterkopf.

7 Lenke die Ausatmung vom Hinterkopf zurück Richtung Kopfkrone und von dort über Dich hinaus.

8 Beginne wieder von vorne. Während der Einatmung das Qi bewusst über den Kopf und die Körpervorderseite nach unten leiten und über die Körperrückseite und die Wirbelsäule wieder ausatmen.

9 Wiederhole den Ablauf nach Belieben.

Wenn Du den kleinen himmlischen Kreislauf beendest, gönn Dir ein paar Minuten in Stille. Diese Übung ist eine ideale Vorbereitung für eine Mediation, bzw. wann immer deine Gedanken während der Meditation herumschweifen, hilft diese Atemlenkung deine Konzentration wieder zurück ins Hier & Jetzt zu bringen.

Quelle: Integrale Lebenspraxis, Ken Wilber, Terry Patten, Adam Leonard, Marco Morelli

 

Geführte Meditation: Das Meer der Selbstliebe, Veit Lindau

Manchmal lässt es sich einfacher Abschalten, wenn wir zuhören können und geführt werden. Veit führt Dich hier sanft und entspannt in die stille Weite deines Selbst, wo alles gut ist, so wie es gerade ist. Das sind die kostbaren Momente in denen wir in die tiefe Quelle ins uns selbst eintauchen und eine Ahnung der unendlichen Weite des Seins erfahren, aus der am Ende alles entsteht.

Das Meer der Liebe von Veit Lindau

 

Akupressur Punkte die uns beim Integrieren unterstützen.

Diese Punkte können über den Tag verteilt immer mal wieder während ca. 3-4 Atemzügen gehalten & sanft gedrückt werden. Beide Seiten abwechselnd oder auch mal nur eine Seite. Du setzt damit sanfte Impulse für dein ganzes System, Körper, Gefühle und Verstand. Halte Deine Aufmerksamkeit auf den Akupressurpunkten, sei wach & achtsam was Du wahrnehmen kannst. Ev willst Du es auch notieren.

Es gilt, der Punkt ist wo Du ihn findest, wo Du etwas wahrnimmst.

Herzzentrum – Ren Mai 17

Dieser Punkt ist das Haupttor zum Herz Chakra und wirkt gleichzeitig anregend auf das Dritte Auge, die obere Wohnung des Shen. Er vertieft die Atmung und macht uns unsere Gefühle bewusst. Er wirkt wie eine Schaltstelle der Energien zwischen oben und unten sowie links und rechts.

Lage: Auf dem Brustbein in der Mittellinie, im Zentrum der Brust.

Wurzel und Krone Du Mai 1 und 20

Du Mai 1, Starke Macht, hat eine erdende Wirkung und regt das Wurzel Chakra und die Kundalini Energie an. Er baut Verspannungen in der Wirbelsäule ab und hilft bei Schmerzen im unteren Rücken und in der Kreuzbeingegend. Er schafft Verbindung zur Erde.

Du Mai 20, Bai Hui, die Hundertfache Zusammenkunft, ist der obere Pol des Körpers, wo alle Kraftlinien des Organismus zusammenlaufen. Der Punkt hat eine ausgleichende und beruhigende Wirkung. Man fühlt sich zentriert. Dasein, atmen und die Hingabe ans Sein fühlen. Bai Hui regt den Qi Fluss im kleinen Kreislauf an, sowie in den Energiezentren oder Chakren.

Lage: Auf der Mittelinie des Kopfes. Am leichtesten findet man ihn, wenn man sich eine Gerade vom tiefsten Punkt des Ohrläppchens zur Ohrmuschelspitze denkt und diese bis zur Scheitelhöhe verlängert. Bai Hui ist der Schnittpunkt dieser Geraden.

 

Selbstreflektion – Schreiben als Praxis

Eine wunderbare Arte der Psychohygiene ist Tagebuch schreiben. Schreiben hilft Gedanken ordnen. Wenn wir Dinge die uns bewegen zu Papier bringen, müssen sie nicht mehr wirr in unserem Kopf herumgeistern.

Es ist ähnlich wie in der Praxis, wenn man die Dinge die einem sorgen oder bedrängen endlich einmal ausspricht. Wenn die Sachen auf den Tisch, das Papier oder überhaupt ans Tageslicht kommen, sind sie oft halb so bedrohlich. Hier werden sie zu einfach zu Dingen oder Geschichten und wir können uns kreativ überlegen, was wir damit machen.

Es ist auch eine Art wie man sich selbst, und der eigenen Entwicklung auf der Spur bleibt. Oft sind wir frustriert, weil wir denken es geht nichts vorwärts, es verändert sich nichts. Beim Schreiben, und ggf. Nachlesen, entdecken wir das dem meist nicht so ist. Dass wir uns eben doch verändert haben in den vergangenen Jahren. Dass wir schwierige Momente bewältigt und auch Schönes erlebt haben. Wir entdecken den Reichtum des eigenen Lebens.

Eine wunderbare Anleitung & Inspiration zum Schreiben bietet Doris Dörrie in ihrem Buch Lesen, Schreiben, Atmen:

…Zehn Minuten, nicht mehr. Zehn Minuten sind immer zu schaffen, da greift die Ausrede nicht man habe keine Zeit. Stell dir den Wecker. Zehn Minuten während die Spagetti kochen, das Bad besetzt ist, der Bus nicht kommt. Im Flugzeug, im Wartezimmer. Nur Zehn Minuten.

Die Chance, dass es dann doch mehr werden ist gross. Aber auch nur zehn Minuten hinterlassen das Gefühl, etwas geschafft und geschaffen zu haben, aktiv und kreativ gewesen zu sein. Sie bringen einem in Kontakt mit dem eigenen Leben. Danach fühlt man sich lebendiger.

Überall sind kleine Zeit- und Wartefenster versteckt, die wir inzwischen meist mit Daddeln auf dem Handy verbringen. Stattdessen zu schreiben ist eine Art Ermächtigung: Man holt sich die Zeit zurück. Verpasst sein eigenes Leben nicht mehr.

Quelle: Lesen, Schreiben, Atmen von Doris Dörrie

 

Soundtrack

Musik empfinden wir nicht nur emotional, sondern sie berührt uns auch durch Schwingung und Frequenzen auf körperlicher Ebene. Genau wie die Hirn- und Zellströme unseres Körpers schwingt Musik auch auf einer Wellenlänge und harmonisiert so perfekt Körper & Geist. Wenig kann unsere Stimmung so schnell und gleichzeitig entspannt verändern wie Musik & Klang.

Songs die beim Integrieren helfen:

Om Prana, Rara Avis; Breathing out, Shaman´s Dream; Om Ahh Hum, Jane Winther; Sweet Chimes, Jane Winther, Raman Marharjan; Heart Chakra, Beautiful Chorus; Opening, Essie Jain; Tag am Meer, Die Fantastische Vier.

Spotify Playlist by beaimfluss: Integrieren

Sound on, räum Dir eine Ecke frei und Tanz mit oder leg Dich aufs Sofa und träum mit. Übergib Dich dem Rhythmus der Musik und lass Dich von ihrer Kraft und Schwingung berühren und tragen. Fühl Dich frei Dich zu bewegen wie es gerade kommt oder auch nicht. Übergib dem Körper die Führung, so dass sich bewegt, was bewegt werden will und sich alles wie von selbst organisch ordnet und setzt.

Let go & just flow!

Februar Retreat – Teil 3 – Auftanken

In besonderen Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir wissen was uns guttut und wo wir Kraft & Energie herholen. Kraft tanken wir in vielerlei Hinsicht aus der Ruhe. Von daher lag der Fokus der ersten Wochen auf Innehalten & Ankommen, bzw. Annehmen & Loslassen. Wir haben uns die Zeit genommen zur Ruhe zu finden und unnötigen Ballast abzuwerfen oder zumindest vielleicht einfach etwas mehr Frieden zu finden mit dem was ist. Eine wunderbare Basis um uns frisch aufzuladen.

Was heisst Auftanken für Dich? Wo findest Du neue Energie & frische Kraft?

Die alten Chinesen lehrten uns, dass das Leben ein ewiges Wechselspiel zwischen Yin & Yang, zwischen Sein & Tun, Hingabe & Handlung, oder Nacht & Tag ist. Wir machen uns die Nacht oft zum Tag und sind in unserer Leistungsgesellschaft sehr stark darauf getrimmt, auch noch in unserer Freizeit aktiv zu sein.

Wie gut kannst Du einfach sein? Mal ohne Ablenkung dasitzen. Beim Warten nicht das Handy aus der Tasche ziehen. Die Pausen dazwischen nicht einfach gleich wieder auffüllen, sondern aushalten.

Gönn Dir diese Woche bewusste Pausen, bewusste Zeit zwischen den Dingen. Zeit zu atmen, zu staunen, zu sein, bevor Du das Nächste in Angriff nimmst.

Gönn Dir diese Woche genug Schlaf. Mach das Licht aus, profitiere von den dunklen Tagen und gehe früh ins Bett. Der Schlaf ist ein gratis Regenerationsprogramm. Nicht nur unser Körper erholt sich dabei, sondern auch unser Gehirn leistet in dieser Zeit wichtige Arbeit, sortiert und legt ab, was es nicht mehr braucht.

Gönn Dir diese Woche auch immer mal wieder Zeit ohne elektronische Geräte, dh. ohne Handy, ohne TV oder Laptop. Schalte im wahrsten Sinne des Wortes ab und schau mal was passiert. Halte die Langeweile aus und warte auf den Impuls. Worauf hast Du jetzt gerade wirklich Lust? Tue es 😉

 

Qi Gong Übung: Lifting the sky

Eine Übung  die uns frische Energie aus dem Himmel tanken lässt. Sie dehnt uns auf eine entspannte Art und bringt Schwung und Regeneration in Einem.

Suche Dir einen ruhigen Platz in deiner Wohnung, vielleicht sogar mit Blick nach draussen oder vor dem offenen Fenster.

Stell Dich aufrecht hin, schau, dass Du einen guten Stand hast und deine Füsse auf dem Boden gut spürst. Füsse ca. hüftbreit, Knie leicht gebeugt, Rücken entspannt aufgerichtet, Arme locker am Körper entlang hängen lassen, der Kopf thront wie eine Krone oben drauf.

Nimm ein paar entspannte aber bewusste Atemzüge in dieser aufrechten Haltung. Lass Dich ankommen. Vielleicht willst Du die Augen schliessen. Für einen Moment musst Du gar nichts tun. Geniess einfach die Stille & Ruhe für diesen kurzen Augenblick. Wann immer Du soweit bist:

Platziere deine Arme mit angewinkelten Händen vor Deinem Körper, Handflächen nach unten. Kopf leicht Richtung Brust gesenkt.

Mit der Einatmung (durch die Nase) lässt Du deine Arme vor deinem Körper nach oben schweben, der Blick folgt den Händen, bis deine Arme noch oben ausgestreckt und mit den Handflächen Richtung Himmel zeigen. Der Kopf liegt sanft im Nacken und auch der Blick geht hoch zum Himmel.

Verweile hier einen kurzen Moment in der Atemleere und drücke die Hände leicht nach oben durch.

Mit der Ausatmung (durch den Mund) schweben die Arme seitlich am Körper wieder hinunter, der Blick geht noch vorne und ins Leere. Unten angekommen platzierst Du deine Arme wieder mit angewinkelten Händen, die Handflächen zeigen nach unten und der Kopf beugt sich wieder leicht Richtung Brust.

Dein Atem gibt den Takt an. Wiederhole den Zyklus 5-6 Mal, oder mehr, wenn Du magst.

Bleibe am Ende noch für 3-4 Atemzüge stehen. Gönn Dir ein paar Minuten ohne Bewegung in der Ruhe & geniess die Stille.

Quelle: Grandmaster Wong Kiew Kit, Shaolin KungFu, Chi Kung, Taijiquan and Zen

 

Akupressur Punkte die uns beim Auftanken unterstützen.

Diese Punkte können über den Tag verteilt immer mal wieder während ca. 3-4 Atemzügen gehalten & sanft gedrückt werden. Beide Seiten abwechselnd oder auch mal nur eine Seite. Du setzt damit sanfte Impulse für dein ganzes System, Körper, Gefühle und Verstand. Halte Deine Aufmerksamkeit auf den Akupressurpunkten, sei wach & achtsam was Du wahrnehmen kannst. Ev willst Du es auch notieren.

Es gilt, der Punkt ist wo Du ihn findest, wo Du etwas wahrnimmst.

Magen 13 – Tür der Lebensenergie

Dieser Punkt fördert die Atmung bis in die Lungenspitzen und unterstützt eine tiefe, langsame und regelmässige Brust- und Bauchatmung. Er wirkt tief entspannend, man fühlt sich zuversichtlich, wohlig und zufrieden.

Lage: In einer Vertiefung unterhalb der Schlüsselbeinmitte.

Dickdarm 4 – Zusammenschluss des Tals

Gerne auch mit dem Daumen drücken. Dieser Punkt gibt ein Gefühl von Kraft und Vitalität, macht unternehmenslustig und wach. Er entspannt tief und bringt ins Hier und Jetzt. Hilft bei vielerlei Schmerzen, im Besonderen Kopfschmerzen und Zahnschmerzen.

Lage: Auf der höchsten Stelle des Muskelwulstes zwischen ersten und zweitem Mittelhandknochen, wenn der Daumen am Zeigefinger anliegt.

Quelle: Das Tao der Akupressur und Akupunktur von Achim Eckert

 

Auftanken: Tu Dir Gutes

Meist sind wir am strengsten mit uns selbst. Gönn Dir diese Woche immer mal wieder zwischendurch Dinge die Dir so richtig guttun. Die Dich so ganz von innen heraus glücklich & zufrieden machen. Tauche ganz bewusst in dieses Gefühl der Zufriedenheit und des Wohlfühlens ein. Fühl es in deinem Körper und saug es so richtig mit jeder Zelle auf!

Oft sind es die kleinen und kostenlosen Dinge, die uns am meisten erfüllen: Ein Blick in den weiten Himmel, den Spatzen beim Singen zuhören, der Anblick eines schönen Baumes oder eines herrlichen Gebäudes, ein Spaziergang, in Ruhe eine gute Tasse Tee oder Kaffee geniessen, lesen, träumen, schlafen, in der Badewanne abtauchen.

Finde was Dir gut tut & feiere es!

 

Soundtrack:

Musik empfinden wir nicht nur emotional, sondern sie berührt uns auch durch Schwingung und Frequenzen auf körperlicher Ebene. Genau wie die Hirn- und Zellströme unseres Körpers schwingt Musik auch auf einer Wellenlänge und harmonisiert so perfekt Körper & Geist. Wenig kann unsere Stimmung so schnell und gleichzeitig entspannt verändern wie Musik & Klang.

Songs die beim Auftanken helfen:

O, I love you, Essie Jain; We are the sun, Sault; Rose rouge, St. Germain; You Should be dancing, Bee Gees; I will survive, Gloria Gaynor; Move on up, Curtis Mayfield;  I feel love, Donna Summer; Here comes the Sun, Nina Simone; Let the sunshine in, The 5th Dimension;

Spotify Playlist: Auftanken

Sound on, räum Dir eine Ecke frei und Tanz mit oder leg Dich aufs Sofa und träum mit. Übergib Dich dem Rhythmus der Musik und lass Dich von ihrer Kraft und Schwingung berühren und tragen. Saug die guten vibes in Dich auf und fühl Dich frei Dich zu bewegen wie es gerade kommt.

Let go & just flow!

Februar Retreat – 2 Teil – Annehmen & Loslassen

Mir fällt auch an mir selbst immer wieder auf, wie schnell ich dabei bin, unangenehme Gefühle oder Situationen möglichst schnell weg haben zu wollen. Sei es mit Ablenken, Ausweichen oder indem ich mir schnell überlege, was jetzt helfen könnte. Im Sinne von: So schnell wie möglich raus da.

Aber wir sind nur ganz als Mensch, wenn wir auch das ganze Spektrum der Gefühle halten und ausdrücken können. Hier hilft mir die chinesische Medizin und das System der 5 Elemente oder Wandlungsphasen immer wieder einen besseren Zugang zu finden. Es ist ein stetiger Tanz und ein Wechselspiel der Gefühle. Alles gehört dazu, auch die Trauer, die Angst und die Wut. Denn ohne sie entsteht keine Freude und auch kein Mitgefühl. Am Ende hängt alles zusammen und wir berauben uns einem grossen Teil unserer Kraft, wenn wir die unliebsamen Gäste wie Angst und Wut einfach wegdrücken. Im dümmsten Fall finden sie über Beschwerden den Weg zurück in unser Leben.

Also Annehmen – embrace what is – als erster Schritt zum Loslassen. Und siehe da, gerade unangenehme Gefühle gehen auch ganz von selbst wieder. Dies gilt insbesondere, wenn wir uns nicht daran festhalten, indem wir sie weghaben wollen. Gefühle sind eine Welle, die uns durchspült. Nach dem peak, dem Höhepunkt, flachen sie wieder ab. Emotionen sind Energy in Motion (Quote by Veit Lindau). Wie wahr, schneiden wir uns von dieser Energiequelle nicht einfach so ab!

Qi Gong Übung: Wirbelsäule rollen

Anspannung setzt sich sehr gerne in unserem Rücken fest. Hier fliesst auch der Blasen Meridian, der von seiner Funktion her zu einem grossen Teil für die Regulierung von An- und Entspannung zuständig ist. Wir brauchen Beides, das Leben ist ein einziger Zyklus von Annehmen & Loslassen. In diesem Sinne unterstützt uns diese einfache und hoch effektive Übung. Den Rücken und unserer Wirbelsäule geschmeidig zu halten ist zudem ganz generell eine super Gesundheitsvorsorge.

Suche Dir einen ruhigen Platz in deiner Wohnung, vielleicht sogar mit Blick nach draussen oder vor dem offenen Fenster.

Stell Dich aufrecht hin, schau, dass Du einen guten Stand hast und deine Füsse auf dem Boden gut spürst. Füsse ca. hüftbreit, Knie leicht gebeugt, Rücken entspannt aufgerichtet, Arme locker am Körper entlang hängen lassen, der Kopf thront wie eine Krone oben drauf.

Nimm ein paar entspannte aber bewusste Atemzüge in dieser aufrechten Haltung. Lass Dich ankommen. Vielleicht willst Du die Augen schliessen. Für einen Moment musst Du gar nichts tun. Geniess einfach die Stille & Ruhe für diesen kurzen Augenblick. Wann immer Du soweit bist:

Mit der Ausatmung, lass Deinen Kopf sanft nach vorne und Richtung Brustbein sinken. Lass ihn immer schwerer werden und Dich dadurch nach vorne & unten ziehen. Wirbel für Wirbel rollst Du langsam nach vorne und sinkst so tief wie es für Dich angenehm ist. Knie bleiben immer leicht gebeugt, so dass Du Dich ganz entspannt nach vorne beugen kannst.

Über die Ausatmung – gerne auch über den Mund ausatmen – alles loslassen Richtung Erde und alles was Du gerade nicht mehr brauchst abgeben.

Sobald Du den Impuls für die Einatmung wahrnimmst, lässt Du Dich Wirbel für Wirbel wieder nach oben ziehen. So dass Du Dich sanft und langsam wieder nach oben rollst. Der Kopf richtet sich als Allerletztes wieder auf und thront wie eine Krone zuoberst auf Deiner Wirbelsäule.

Dein Atem gibt den Takt an und bestimmt wie tief Du hinabsinkst. Wiederhole den Zyklus 5-6 Mal, oder mehr, wenn Du magst.

Bleibe am Ende noch für 3-4 Atemzüge stehen. Gönn Dir ein paar Minuten ohne Bewegung in der Ruhe & geniess die Stille.

Quelle: Grandmaster Wong Kiew Kit, Shaolin KungFu, Chi Kung, Taijiquan and Zen

 

Akupressur Punkte die uns beim Annehmen & Loslassen unterstützen.

Diese Punkte können über den Tag verteilt immer mal wieder während ca. 3-4 Atemzügen gehalten & sanft gedrückt werden. Beide Seiten abwechselnd oder auch mal nur eine Seite. Du setzt damit sanfte Impulse für dein ganzes System, Körper, Gefühle und Verstand. Halte Deine Aufmerksamkeit auf den Akupressurpunkten, sei wach & achtsam was Du wahrnehmen kannst. Ev willst Du es auch notieren.

Es gilt, der Punkt ist wo Du ihn findest, wo Du etwas wahrnimmst.

Gallenblase 21 – Schulterbrunnen

Auf den Schultern tragen wir viel und sie sind bedingt durch unseren westlichen Lebensstil gerne verspannt. Dieser Punkt nimmt die Last von den Schultern und hilft beim Loslassen. Er gleicht die Energie zwischen Kopf und Körper aus und entspannt auch den Nacken. Achte Dich darauf, wenn Du diesen Punkt hältst, dass es jetzt gerade nichts gibt, was Du tragen musst.

Lage: In einer Vertiefung am höchsten Punkt der Schulter, knapp hinter dem Vorderrand des Trapezius.

Dickdarm 11 – Teich in der Biegung

Dieser Punkt bringt eine tiefe Entspannung und Atmung, die zu Regeneration und energetischer Aufladung führt. Er bringt Kraft und Vitalität und stärkt die Fähigkeit sich im Leben zu behaupten. Er gibt im wahrsten Sinne des Wortes Ellbogen 😉 Weiter reguliert er den Darm und hilft bei Durchfall ebenso wie bei Verstopfung. Er unterstütz den Prozess des Loslassens von allem was nicht mehr benötigt wird, sei es auf körperlicher, geistiger oder seelischer Ebene.

Lage: In einer Vertiefung am äusseren Ende der Beugefalte des Ellbogens bei rechtwinklig gebeugtem Arm.

Quelle: Das Tao der Akupressur und Akupunktur von Achim Eckert

 

Annehmen: 3 Schritte um mit schwierigen Gefühle umzugehen.

Wie eingangs erwähnt, heisst Loslassen oft zuerst einmal Annehmen. Was also tun, wenn sich die unangenehmen Gefühle breitmachen? Ich mag diese wunderbare und einfache Übung aus der Werkzeugkiste von IBP:

1 Benennen – name it & you tame it – benenn es & Du zähmst es

Allein das Gefühl zu benennen schafft Distanz.

Wiederhole den Namen des Gefühls in einer freundlichen und verständnisvollen Tonlage, als würdest Du mit einer geliebten Person sprechen. „Das ist Angst.“ „Das ist Wut.“ „Das ist Trauer.“

2 Körperempfinden wahrnehmen – feel it & you heal it – fühle es & Du heilst es

Meistens wenden wir uns dem mentalen Aspekt unserer Gefühle zu, um mit ihnen zurechtzukommen. Sie zu beruhigen oder zu ordnen. Dieser Lösungsweg ist steinig und schwer zu bewältigen, den unser Geist ist sprunghaft. Er führt uns blitzschnell vom Hundertsten ins Tausendste und endet nicht selten in einem sich ständigen drehenden Gedankenkarussell. Stattdessen ist es einfacher sich dem körperlichen Aspekt des Gefühls zuzuwenden. Wo und wie spüre ich die Angst, die Wut, die Verzweiflung in meinem Körper?

Wähle diejenige Stelle in deinem Körper aus, wo sich das Gefühl am stärksten ausdrückt und wende dich achtsam dieser Stelle zu. Atme sanft um diesen Bereich herum. Vielleicht es sogar möglich, dich in diesen Körperbereich hinein zu entspannen, deine Muskelspannung etwas loszulassen.

3 Fürsorge und Trost

Schwierige Gefühle gehören zum Leben, zu unserem Dasein, zu unserer Erfahrungswelt. Sie lasen sich nicht einfach wegmachen. Anstatt sie wegzudrücken oder dich selbst abzuwerten, zu kritisieren, weil du so fühlst, wie du fühlst, schenke dir, was jeder Mensch in schwierigen Situation braucht: Trost und Fürsorge.

Sprich zu Dir, wie mit einer guten Freundin, einem guten Freund sprechen würdest, dem/der es gerade nicht gut geht. Leg eine Hand auf die Körperstelle, an der Du das Gefühl am stärksten wahrnimmst, gib Dir liebevolle Zuwendung. Bleib bei Dir im Sinne von: „Möge ich liebevoll mit mir selbst umgehen. Möge ich mich selbst nicht verlassen, wenn es mir schlecht geht und ich mich am meisten brauche. „

Quelle: IBP Institut, Silvie Pfeifer

Loslassen:

Nimm Dir Zeit zu erforschen, wo es Dir in deinem Leben nach loslassen ist. Wo wäre es gut etwas weniger anzuhaften, festzuhalten, stehen zu bleiben? Welche Muster und Verhaltensweisen bist Du bereit loszulassen? Reflektiere immer mal wieder darüber, achte Dich im Alltag was Dir dazu auffällt. Schreibe es auf. In Dein Tagebuch oder ev auch einfach auf lose Blätter, die Du Ende Woche feierlich verbrennst. Falls Du Tagebuch schreibst, kannst Du Dir auch einfach einzelne Stichwörter aus Deiner Forschung auf Zettel notieren und verbrennen. Verbrennen ist eine wunderbare Form, die Dinge zu übergeben und abzugeben. Am Ende ist alles ein Fluss und zu viel „selber machen wollen“ lässt uns meist auch stärker festhalten und anhaften.

Soundtrack:

Musik empfinden wir nicht nur emotional, sondern sie berührt uns auch durch Schwingung und Frequenzen auf körperlicher Ebene. Genau wie die Hirn- und Zellströme unseres Körpers schwingt Musik auch auf einer Wellenlänge und harmonisiert so perfekt Körper & Geist. Wenig kann unsere Stimmung so schnell und gleichzeitig entspannt verändern wie Musik & Klang.

Songs zum Annehmen & Loslassen:

First stage, Osho; Dance the day away, Frank Natale & Professor Trance; Nothing is sacred, Frank Natale & Professor Trance; Cityface, Against all Logic; This old house is all I have, Against all Logic; Stop Dem, Sault; Monsters, Sault; Breathe it in, Beautiful Chorus; I Release Control, Alexa Sunshine.

Spotify Playlist: Annehmen & Loslassen

Sound on, räum Dir eine Ecke frei und tanz mit. Auch wenn Du ungerne tanzt, keiner schaut zu, lass Dich durchschütteln, wirf alles ab und lass los was Du nicht mehr brauchst: Verspannung, Ärger, Trauer, Gedanken, die To-Do-Liste. Egal was Du aufgeschrieben hast, nimm es mit und tanz es durch.

Let it go & just flow!

Februar Retreat – 1 Teil – Innehalten & Ankommen

Das Leben im Aussen kommt einmal mehr zum teilweisen Stillstand. Dazu gesellt sich mit dem Februar ein kalter und dunkler Monat. Beides zusammengenommen kann trist sein. Oder aber eine Chance für Erholung und Besinnung. Für eine Auszeit mit & für uns selbst.

Wie wäre es, wenn wir diesen Februar nutzen als eine Art Retreat? Zum Innehalten, Loslassen, Auftanken und Integrieren.

Die Natur macht es uns eigentlich vor, sie zieht sich in dieser Jahreszeit auf den innersten Kern und die Essenz zurück. Das Leben im Aussen kommt scheinbar zum Erliegen, stirbt ab. Der Winter bietet auch uns Gelegenheit, unsere Aufmerksamkeit nach innen zur richten und uns Zeit zur Selbstreflektion zu nehmen. Indem wir die Dunkelheit und Stille nutzen, um uns Ruhe und Erholung zu gönnen und den Fokus auf die Innenwelt zu lenken.

Also los geht´s, ich biete im Februar wöchentliche Anregungen & Inspirationen zum Innehalten, Reflektieren und Erholen. Damit wir frisch und voller Tatendrang in den Frühling starten können!

Die erste Februarwoche widmet sich Innehalten & Ankommen.

Wie oft hetzen wir uns selbst durch unseren Alltag und unsere To-Do-Listen. Nutzen wir die Chance in dieser Zeit, in der im Aussen weniger stattfindet wie gewohnt, die Leere nicht durch neue Aktivitäten zu füllen, sondern sie anzunehmen als eine kreative Kraft. Die alten Chinesen lehrten uns: Nichts entsteht ohne die Verbindung zweier gegensätzlicher Energien, Yin & Yang. Also lassen wir das Tun für einmal etwas ruhen und geben dem Sein mehr Raum in unserem Alltag. Auf dass aus dem ewigen Tanz zwischen Yin & Yang Neues entstehen darf.

Hier ein paar Ideen für bewusstes Innehalten & Ankommen. Du kannst die Übungen in deinen Alltag einbauen wie es Dir gerade passt, über die Woche verteilt oder ganz bewusst alles mal an einem Tag. Fühl Dich frei damit kreativ zu spielen und gönn Dir auch nach dem Lustprinzip immer mal wieder einen kurzen Moment zum bewussten Innehalten & Ankommen.

Qi Gong Übung – Das Tao umarmen

Suche Dir einen ruhigen Platz in deiner Wohnung, vielleicht sogar mit Blick nach draussen oder vor dem offenen Fenster.

Stell Dich aufrecht hin, schau, dass Du einen guten Stand hast und deine Füsse auf dem Boden gut spürst. Füsse ca. hüftbreit, Knie leicht gebeugt, Rücken entspannt aufgerichtet, Arme locker am Körper entlang hängen lassen, der Kopf thront wie eine Krone oben drauf.

Nimm ein paar entspannte aber bewusste Atemzüge in dieser aufrechten Haltung. Lass Dich ankommen. Vielleicht willst Du die Augen schliessen. Für einen Moment musst Du gar nichts tun. Geniess einfach die Stille & Ruhe für diesen kurzen Augenblick. Wann immer Du soweit bist:

Lass mit der Einatmung deine Arme seitlich aufsteigen, sanft & schwebend und ohne muskuläre Kraft. Mehr so als ob der Atem sie nach oben ziehen würde. Am Ende der Einatmung treffen sich deine Hände über deinem Kopf.

Mit der Ausatmung lässt Du die Arme, Handflächen nach unten, vor deinem Gesicht und Körper wieder hinab sinken. Bis sie am Ende wieder entspannt seitlich an deinem Körper herunterhängen.
Wiederhole den Zyklus 5-6 Mal, oder mehr, wenn Du magst.

Bleibe am Ende noch für 3-4 Atemzüge stehen. Gönn Dir ein paar Minuten ohne Bewegung in der Ruhe & geniess die Stille.

Quelle: Grandmaster Wong Kiew Kit, Shaolin KungFu, Chi Kung, Taijiquan and Zen

Akupressur Punkte die uns beim Innehalten & Ankommen unterstützen:
Diese Punkte können über den Tag verteilt immer mal wieder während ca. 3-4 Atemzügen gehalten & sanft gedrückt werden. Beide Seiten abwechselnd oder auch mal nur eine Seite. Du setzt damit sanfte Impulse für dein ganzes System, Körper, Gefühle und Verstand. Halte Deine Aufmerksamkeit auf den Akupressurpunkten, bleib wach & achtsam für das was Du wahrnehmen kannst. Ev willst Du es auch notieren.

Es gilt: Der Punkt ist wo Du ihn findest, wo Du etwas wahrnimmst.

Niere 1 – Sprudelnde Quelle
Ein äusserst effizienter Punkt, es lohnt sich ihn sparsam einzusetzen. Er bringt das Qi vom Kopf in die Beine, verstärkt das Körpergefühl und den Kontakt zum Boden unter uns. Für tiefe Entspannung und geerdete Stabilität. Ein Punkt der uns Bodenhaftung gibt, damit wir überhaupt innehalten können.

Lage: Auf der Fusssohle an der Grenze zwischen dem vorderen und mittleren Drittel des Fusses. Ziemlich mittig und in einer Vertiefung. Gerne auch mit Daumen halten oder drücken.

Herzbeutel 8 – Tempel des Dienens

Dieser Punkt macht Feuer im Körper und bringt Wärme in die Hände. Er wirkt aufladend und regenerierend in Einem. Er aktiviert das Kehlkopf-Chakra, regt die innere Vorstellungskraft und die eigene Fantasie an. Ein Punkt der die Herzenswärme anregt und uns im Hier & Jetzt ankommen lässt.

Lage: Im Zentrum der Handinnenfläche, zwischen dem dritten und vierten Mittelhandknochen auf der Kopflinie.

Quelle: Das Tao der Akupressur und Akupunktur von Achim Eckert

Reflexion:

Nimm Dir am Abend etwas Zeit, deinen Tag zu reflektieren, am besten schriftlich in Tagebuchform. Ich mag zum Beispiel die Übung „Deine emotionale Intelligenz schulen“ von Veit Lindau aus seinem Buch „Heirate Dich selbst“. Sie geht wie folgt:

Lass Deinen Tag noch einmal an Dir vorüberziehen und beantworte Dir kurz die folgenden Fragen:
Was fühle ich jetzt gerade?
Welche emotional intensiven Momente habe ich heute erlebt?
Welche Gefühle habe ich genossen? Was kann ich morgen tun, um diese Gefühle wieder einzuladen?
Welche Gefühle haben mir heute Schwierigkeiten bereitet? Habe ich gegen sie angekämpft? Wenn ja, wie?
Habe ich mich abgelenkt? Wenn ja, wie?
Was hätte ich in diesem Augenblick gefühlt, wenn ich ganz ehrlich mit mir gewesen wäre?
Was wäre die Botschaft des Gefühls gewesen?

Es geht bei dieser abendlichen Reflexion nicht darum irgendetwas zu verändern. Indem Du Deinen Emotionen mehr Aufmerksamkeit schenkst, erlaubst Du Ihnen, sich zu zeigen, ihre Lektion zu übermitteln und dann in Frieden zu gehen.

Quelle: Heirate Dich selbst von Veit Lindau

Soundtrack:

Musik empfinden wir nicht nur emotional, sondern sie berührt uns auch durch Schwingung und Frequenzen auf körperlicher Ebene. Genau wie die Hirn- und Zellströme unseres Körpers schwingt Musik auch auf einer Wellenlänge und harmonisiert so perfekt Körper & Geist. Wenig kann unsere Stimmung so schnell und gleichzeitig entspannt verändern wie Musik & Klang.

Songs die beim Innehalten & Ankommen helfen:

Islandman – Agit – Live at Sonar; Yaima – Gajumaru; East Forest – Water sign; SAULT – We are the Sun; Beautiful Chorus – Pachamama.
Spotify Playlist: Innehalten & Ankommen by beaimfluss

Sound on, räum Dir eine Ecke frei und Tanz mit oder leg Dich entspannt aufs Sofa und lass Dich vom Soundteppich tragen.

Vergiss die Balance werde Fluss

Heute wird viel von Work-Life-Balance gesprochen und wie wichtig der Ausgleich zwischen aktiv und passiv, Anspannung und Entspannung, ist. Wir leben aktuell in einer Gesellschaft, die das „Tun“ stark betont und wenig Raum lässt fürs „Sein“. Entsprechend überschlagen sich die Angebote zur Entschleunigung auf dem Weg zu einem harmonischeren Leben. Ich wage zu behaupten: Vergiss die Balance werde Fluss.

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